Sind Grüne Tomaten giftig oder essbar?
Der Herbst hat uns im Griff, und für Hobbygärtner bedeutet das vor allem eins: was tun mit den unreifen Tomaten? Wer das Internet bemüht, liest Widersprüchliches. Ermahnungen einerseits (Finger weg!), herrliche Rezepte andererseits (Chutney!). Doch was stimmt nun eigentlich? Sind Grüne Tomaten giftig oder kann man sie essen?
In kurz: Grüne Supermarkt-Tomaten sind OK, unreife Garten-Tomaten sind es nicht, Stichwort Solanin. Und besondere Vorsicht bei Kindern!
In lang: Bei grünen Tomaten, die man im Supermarkt bekommt, handelt es sich um spezielle Sorten. Ihr wichtigstes Merkmal: Die grünen Früchte sind tatsächlich reif. Erkennbar ist das am gelblichen Schimmer und daran, dass sie auf leichten Druck nachgeben. Anders bei grünen Tomaten aus dem Garten. Sie sind i.d.R. steinhart, weil unreif. Und unreife Tomaten, egal welcher Sorte, enthalten das Nervengift Solanin. Mit diesem ist nicht zu spassen. Tatsächlich kann man daran sterben, es kommt zu Krämpfen, Lähmungserscheinungen und Atemstillstand. Freilich kommt es immer auf die Menge an. Als tödlich für einen Erwachsenen gilt eine Dosis von 350 bis 400 mg Solanin, je nach Grösse entspricht das 4 bis 8 unreifen Tomaten. Da Solanin allerdings sehr bitter schmeckt, ist es unwahrscheinlich, dass man solch eine Menge unbemerkt zu sich nimmt. Erste Vergiftungserscheinungen wie Benommenheit, schwerer Atem und/oder Magenbeschwerden können bereits nach dem Konsum von 1 bis 2 Tomaten auftreten. Kochen übrigens hilft nicht, Solanin ist hitzestabil. Unreife Tomaten werden gerne als Chutney genutzt. Hier wird der bittere Geschmack oft durch Süsse & Gewürze überdeckt, das sollte man bedenken. Besondere Vorsicht also bei Kindern: Für sie kann schon eine geringe Menge Solanin gefährlich werden!