Ist Zitronenwasser wirklich so gesund, wie alle sagen?
Zitronenwasser ist hip, es lässt sich nicht anders sagen. Wen man auch fragt: Morgens ein Glas Zitronenwasser tue uns Gutes, lautet die Antwort. Gründe dafür finden sich wie Sand am Meer. Und alle davon klingen gut — besonders, wenn Beyonce sie uns vorhaucht. Doch Queen B hin oder her: Ist Zitronenwasser wirklich so gesund, wie alle sagen?
In kurz: Gesund ja, Wundermittel nein. Schlanker und jünger wird man jedenfalls nicht dadurch.
In lang: Zitronen enthalten Vitamin C, und Wasser ist Wasser. Beides braucht unser Körper. Insofern ist Zitronenwasser eine gute Sache. Ob es morgens, mittags oder abends getrunken wird, spielt allerdings keine Rolle. Denn dass es den Kreislauf ankurbeln würde, ist mehr Mythos als real. Gleiches gilt für den Ruf, die Fettverbrennung zu beschleunigen. Leider purzeln die Kilos keineswegs, wenn man den morgendlichen Kaffee durch Zitronenwasser ersetzt (ausser für jene, die ihren Kaffee kalorienreich mit viel Milch und Zucker trinken). Weitere positive Eigenschaften wie Kollagenbildung, straffes Bindegewebe und lebenslanges Glück sind bislang nicht belegt (zumindest nicht seriös). Auch ist der Nutzen von Zitronenwasser auf nüchternen Magen alles andere als eindeutig. Das Pro: Zitronenwasser auf nüchternen Magen fühlt es sich gut an. Die Säure sorgt dafür, dass sich Schleimhäute in Mund und Magen zusammenziehen, das mögen die meisten von uns. Ausserdem wird die Aufnahme des enthaltenen Vitamin C nicht durch andere Nahrungsmittel behindert (genauer: durch deren Gehalt an Calcium oder Phytat). Das Contra: Vitamin C hilft unserem Körper, Eisen aus der Nahrung aufzunehmen. Und von Eisen haben viele von uns zu wenig. Um das auszunutzen, ist es aber nötig, das Zitronenwasser genau nicht auf nüchternen Magen zu trinken, sondern mit anderen Nahrungsmitteln zu kombinieren. Und egal, wie man sein Zitronenwasser trinkt: Zuviel davon kann den Zahnschmelz angreifen. Wie jedes andere saure Lebensmittel auch. Autsch.
